49
D Ergebnisse
Ziel der Arbeit war es, die Substratspezifität der Rho-aktivierenden Toxine CNF1 und DNT
sowie der Gewebstransglutaminase gegenüber verschiedenen Isoformen der Rho-GTPasen zu
untersuchen, und die biologischen Eigenschaften der drei Enzyme und der GTPasen genauer
zu beschreiben.
Um zu testen, ob eine GTPase das Substrat eines Toxins ist, kommen verschiedene
Nachweismethoden zum Einsatz. Die Transglutaminierung durch ein Toxin kann
nachgewiesen werden, indem für die Reaktion das fluoreszierende Kosubstrat
Monodansylcadaverin verwendet wird. Die Deamidierung von RhoA kann durch den
Nachweis einer Motilitätsänderung auf dem SDS-Gel nachgewiesen werden. Die
Deamidierung anderer Rho-GTPasen, wie Rac und Cdc42, führt nicht zu einer
Motilitätsänderung und wird am besten durch die Messung der Ammoniakfreisetzung
nachgewiesen.
Es wurden die Rho-GTPasen RhoA, Rac1, Cdc42, RhoB, RhoC, RhoG, RhoD und TC10
untersucht. Das Mitglied der Ras-Familie RalA wurde als Negativkontrolle der Rho-
spezifischen Toxine getestet. Für die Tests der Substratspezifität wurden sowohl die C-
terminalen Toxin-Fragmente ∆DNT (As 1136 -1451) und ∆CNF1 (As 709 -1014) als auch
das vollständige Toxin CNF
vollständig
verwendet. Die Toxin-Fragmente besitzen volle Aktivität.
Die Aminosäuresequenzen aller in dieser Arbeit verwendeten Rho-GTPasen sind in Abb. H1
im Anhang dargestellt.
Um für die Substratspezifität notwendige Aminosäuren zu identifizieren, wurde
folgendermaßen vorgegangen. Als erstes wurde die Substratspezifität von DNT, CNF1 und
der Gewebstransglutaminase für alle Rho-GTPasen mit Hilfe der Transglutaminierung mit
Monodansylcadaverin und der Bestimmung der Ammoniakfreisetzung ermittelt. Danach
wurde mit Hilfe von Aminosäuresequenzvergleich und gezieltem Austausch von
Aminosäuren untersucht, welche Aminosäuren für die Substratspezifität der drei Enzyme
entscheidend sind. Verglichen wurden die Aminosäuresequenzen von Rho-GTPasen, die
modifiziert werden mit denen, die nicht modifiziert werden. Das wichtigste Kriterium für die
Auswahl auszutauschender Aminosäuren war, dass diese Aminosäuren Seitenketten besitzen,
die sich in Eigenschaften wie Ladung, Polarität oder Länge voneinander unterscheiden. Ein
zweites Kriterium war die Nähe zum modifizierten Glutaminrest. Wenn nicht anders
angegeben, entspricht die Nummerierung der Aminosäuren der Nummerierung von RhoA.
Kommentare zu diesen Handbüchern